Urs Egger, Thomas Reider, Klaus Lintschinger

Urs Egger, Thomas Reider, Klaus Lintschinger
Das Wunder von Wörgl // 2019

Erstausstrahlung: 8.12.2018, ORF
  • Urs Egger für die Regie,
  • Thomas Reider für das Drehbuch und an
  • Klaus Lintschinger für die Redaktion.

Der Film erzählt eine wahre Geschichte aus Tirol in den 1930er Jahren. Die Gemeinde Wörgl steht vor dem Bankrott und der Lokomotivführer Michael Unterguggenberger, Vizebürgermeister von Wörgl, übernimmt aufgrund eines Losentscheids das Amt des Bürgermeisters.

Unterguggenberger bildete sich im Selbststudium mit politischen und wirtschaftlichen Schriften weiter. Er setzte sich auch mit den Konzepten der sog. Freiwirtschaftslehre und den Schriften des Silvio Gesell auseinander. Mithilfe von „Schwundgeld“, dessen Wertverlust nur durch Tausch aufgehalten werden kann, gelingt es, die lokale Wirtschaft anzukurbeln und die Arbeitslosigkeit entscheidend zu verringern. Das erfolgreiche Experiment stößt auch international auf großes Interesse und muss aber nach einer Intervention der Nationalbank im Jahre 1933 eingestellt werden.

Das Verbot der Sozialdemokratie und die Auflösung der Gewerkschaften nach den Februarkämpfen 1934 bedeutet schließlich auch das Ende der politischen Karriere von Michael Unterguggenberger, der bald darauf verstirbt.

Begründung der Jury

Der Spielfilm zeigt gut nachvollziehbar, wie dieses wirtschaftspolitische Experiment funktioniert hat, das die Menschen in den Mittelpunkt stellt. In der ökonomischen Lehre wurde das Experiment der „Freiwirtschaft“ immer wieder angesprochen, unter anderem auch von John Maynard Keynes und auch im Zuge der gegenwärtigen Finanzkrisen haben Ökonomen darauf verwiesen. Es ist zweifelsohne ein Verdienst dieses Films, dass dieses Experiment vor den Vorhang geholt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird.