Wulf Flemming

Wulf Flemming
Fünf Frauen: Beispiele zur Emanzipation // 1972

Erstausstrahlung: 22.10.1971 (ORF)

„Fünf Frauen – Beispiel zur Emanzipation“ ist ein für Österreich neuer Versuch der Fernsehdokumentation. Der Film wird von den Mitwirkenden bestimmt und gestaltet. Fünf Frauen: zwei jugendliche Hilfsarbeiterinnen, eine „Nur“-Hausfrau mit abgeschlossenem Jus-Studium, eine berufstätige Mutter zweier Kinder und eine in Scheidung lebende Studentin leben Situationen der Emanzipation als Betroffene vor. Der Ablauf der Szenen entspricht den Vorschlägen und Vorstellungen der Darsteller, die Kamera begleitet ohne vorher abbesprochenes Arrangement und ohne Unterbrechung die Bewegung der Szene.

Begründung der Jury

Wulf Flemming, der verantwortlich zeichnete für den Versuch einer neuartigen Fernseh-Dokumentation, bekam den Preis zuerkannt für seine Leistung, die passenden Teams gefunden und diese ohne sachliche Beeinflussung rein technisch richtig geleitet und angeleitet zu haben. Denn alle Szenen und ihr Sprechtext (ohne jeden Kommentar) sind von den Mitwirkenden frei erfunden. Sie bestimmten beim Abhören jeweils, ob etwas bleiben oder wiederholt werden sollte. Daraus ergab sich eine spontane Bild/Wort-Argumentation, die nicht unbedingt soziologisch gültig sein will, aber jedenfalls authentisch und auch außergewöhnlich bildschirmgerecht genannt werden darf.