Thomas Baum, Berthold Mittermayr

Thomas Baum, Berthold Mittermayr
Im Dunstkreis // 1992

Erstausstrahlung: 27.11.1991 (ORF)

Am helllichten Tag schlagen zwei Jugendliche in der Linzer Fußgängerzone einen jugoslawischen Gastarbeiter brutal nieder. Der Kunsthochschulprofessor Ludwig Kolb, der dem Verletzten Erste Hilfe leistet, ist fassungslos. In einem der Täter meint er, seinen Sohn Peter erkannt zu haben. Kolbs ungeheurer Verdacht bestätigt sich, als er in der Schreibtischlade seines Sohnes einschlägige Abzeichen und Flugblätter findet. Tatsächlich ist er in die neonazistische Gruppe „Nationale Aktion“ geraten. Kolb will ihn da rausholen.

Begründung der Jury

Peter ist der Sohn eines liberalen Kunstprofessors. Ihn bringt der Protest gegen die politische Oberflächlichkeit, die ausgestellte Anti-Bürgerlichkeit seiner Eltern in das Umfeld der Neonazis. Jenseits der manchmal drastischen Aktionsszenen bekommt der Film eine Dynamik durch die Konfrontation des siebzehnjährigen Schülers, der kein „Modernisierungsopfer“ ist, aber in rechtsradikale Kreise gerät, mit seinen kunstsinnigen, liberalen Eltern. Eine Konfrontation, die mehr als einen Generationskonflikt darstellt. Die deutschösterreichische Koproduktion „Im Dunstkreis“ ist ein sehr ambitionierter Beitrag zum aktuellen Thema Ausländerfeindlichkeit und Neofaschismus.