Hugo Portisch wurde 1927 in Bratislava geboren, wo er auch in die Schule ging und 1945 maturierte. Nach Kriegsende begann er in Wien Geschichte, Germanistik, Anglistik und Publizistik zu studieren. Hugo Portisch begann seine journalistische Laufbahn 1948 bei der „Wiener Tageszeitung“. 1953 machte er einen Ausflug in die Diplomatie, zum Österreichischen Informationsdienst in New York. Im Jahr 1955 kehrte er nach Österreich zurück, wird zunächst stellvertretender Chefredakteur und dann Chefredakteur des „Kurier“, der damals größten Tageszeitung Österreichs. Nach zehnjähriger Chefredaktion wechselte Portisch 1968 zum ORF und wird dessen Chefkommentator. Von 1961 bis 1968 war er auch weltpolitischer Kommentator im Bayerischen Fernsehen. In dieser Zeit und danach verfasste er eine Reihe von Büchern, die Portisch gemeinsam mit Sepp Riff auch für das Fernsehen umsetzte. 1989 gestaltete er gemeinsam mit Sepp Riff die historische Dokumentarfilmreihen „Österreich I“ über die Geschichte der Ersten Republik, 1991 gefolgt von „Österreich II“ über die Geschichte Österreichs nach 1945. Beide Sendereihen wurden zu einem großen Erfolg und haben das kollektive Geschichtsbewusstsein Österreichs geprägt.
Der Axel-Corti-Preis für erwachsenenbildnerisch besonders wertvolle Leistungen geht in diesem Jahr an Hugo Portisch für sein bisheriges journalistisches und schriftstellerisches Lebenswerk. Er hat als Journalist, Autor, Fernsehkommentator und Gestalter großer Dokumentationen wesentlich dazu beigetragen haben, dass sich in Österreich in den 1960er und 1970er Jahren ein Interesse an Außenpolitik herausgebildet hat, das über die Grenzen der Nachbarstaaten hinausreicht und sich auf europäische und Weltpolitik erstreckt. Hugo Portisch hat Politik nicht nur unvergleichlich beschrieben und analysiert, sondern ist selbst – in einer Tradition, für die Namen wie Moritz Benedikt oder Friedrich Austerlitz stehen – Teil der Zeit- und Neueren Geschichte unseres Landes geworden.