Johann Stanzerl sieht sich umzingelt. Alle anderen Geschäftslokale seines Wiener Grätzels sind bereits in türkischer Hand. Nur sein geliebtes Café „Prinz Eugen“ leistet mit seiner aufrechten österreichischen Stammkundschaft noch Widerstand. Johann ist sogar im Begriff sein Kaffeehaus zu erweitern. Am Tag des feierlichen „Mauerfalls“ ereilt Johann jedoch der Schock seines Lebens. Statt der polnischen Pfuscherpartie taucht der türkische Geschäftsmann Mustafa mit seiner Familie auf und geht daran, die Mauer von der anderen Seite niederzureißen. Mustafa braucht Platz für sein neues Restaurant, das auch das Café „Prinz Eugen“ ersetzen wird. Er hat das ganze Haus erworben und damit auch die Wohnung der Stanzerls, die er wegen Eigenbedarfs kündigt. Der Feind steht nicht nur im eigenen Haus, er ist nun auch der Hausherr. Hier gibt es nur eines – erbitterten Widerstand. Johann bekommt Hilfe von gänzlich unvermuteter Seite, denn ein Gemälde des Prinzen Eugen, das im Café einen Ehrenplatz einnimmt, entwickelt eine höchst sonderbare Form von Eigenleben.
„Kebab mit Alles“ beschäftigt sich mit einer sehr gegenwärtigen Thematik, nämlich mit dem Zusammenleben zwischen Tradition und Multikulturalität. In Wolfgang Murnbergers Komödie wird kein Klischee ausgelassen, aber die Komödie wird ernsthaft gespielt, ein Abrutschen in den Klamauk kommt nicht vor. Nicht zuletzt bürgt auch die schauspielerische Besetzung dafür. Die Botschaft der Komödie sieht der Regisseur darin, dass es zum Gegeneinander auch Alternativen gibt. Idealerweise ist es ein Miteinander, aber wenn dieses nicht möglich ist, dann kann auch ein pragmatisches „Nebeneinander“ Sinn machen.