Andreas Novak // 2016

Andreas Novak // 2016
Axel-Corti-Preis

Andreas Novak wurde 1958 in Wien geboren. Er studierte Publizistik und Theaterwissenschaften. Seit 1979 ist er beim ORF tätig und arbeitete zunächst in der Parlamentsredaktion, später dann für „10 vor 10“, „Abendstudio“, „Inlandsreport“, „Compass“, „Heimat, fremde Heimat“, „Am Schauplatz“, „Modern Times“ und „Zeit im Bild“. Neben den Berichterstattungen für aktuelle Nachrichtensendungen widmete sich Novak ab 1995 der Produktion und Gestaltung von rund 55 Dokumentationen zu zeitgeschichtlichen Themen. Er konzipierte und gestaltete ORF-Schwerpunkte wie „Die Alliierten in Österreich“, „Der Untergang Österreichs“ oder „Der Erste Weltkrieg“. In der Zeit von 2009 bis 2011 folgte die 15-teilige ORF-Zeitgeschichte-Serie „Der Zweite Weltkrieg“. Er verfasste die sechsteilige Sendereihe „Jahrzehnte in Rot-Weiß-Rot“, die den Bogen von den 1950er- bis zu den 2000er-Jahren spannte. Er steuerte Sendungen zum Anschluss 1938, Bürgerkrieg 1934 und im Gedenkjahr 2014 zum Ersten Weltkrieg bei. 2015 entstanden die Dokumentationen „Trümmerfrauen“, „Figl – Österreich über alles“ und „60 Jahre Fernsehen“. 2005 publizierte Andreas Novak das Buch „Salzburg hört Hitler atmen“, eine Analyse der Salzburger Festspiele während der NS-Zeit.

Begründung der Jury

Die kritische Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit fördert unsere Demokratie. Der Axel-Corti-Preisträger Andreas Novak leistet mit seinen zeitgeschichtlichen Dokumentationen wichtige Beiträge zum „Gewissen der Nation“. Er schreckt dabei auch nicht zurück, historische Tabuthemen zu hinterfragen und die ZuseherInnen mit unangenehmen Interpretationen zu konfrontieren, wobei er nicht belehrend ist. Novak ist das Aufzeigen der Fakten wichtig, er recherchiert seine Themen gründlich und bezieht dafür die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse in seine journalistische Arbeit mit ein, Zeitgeschichte generationenübergreifend zu vermitteln ist ihm dabei ein besonderes Anliegen. Dank seinen hervorragend gemachten, kritischen und aufklärerischen Dokumentationen ist das Medium Fernsehen ein Stück mehr zu einem Ort der kritischen Auseinandersetzung mit unserer Vergangenheit geworden.