Bernhard Bamberger

Bernhard Bamberger
Aktion K // 1995

Erstausstrahlung: 24.10.1994 (ORF)

Im Winter 1944/45 brechen sowjetische Kriegsgefangene aus dem KZ Mauthausen aus. Die SS veranstaltet unter Mithilfe der Zivilbevölkerung die berüchtigte „Mühlviertler Hasenjagd“. Fast 50 Jahre danach verfilmt Andreas Gruber die Geschichte einer mutigen Familie, die Häftlinge versteckte. Der junge Filmemacher Bernhard Bamberger, selbst Oberösterreicher, beobachtete die Reaktionen der Bevölkerung auf die Dreharbeiten und suchte nach Zeugen für die „Hasenjagd“.

Begründung der Jury

In „Aktion K“ – „K“ wie Kugel stand auf den Einlieferungspapieren für die Haft im Todesblock – hält der gebürtige Mühlviertler Bernhard Bamberger in seinem Erstlingswerk die Reaktionen der Bevölkerung auf die Dreharbeiten zum Film fest. Er spricht mit Zeugen der „Hasenjagd“, bei der im Winter 1944/45 nur 7 von 519 geflohenen russischen Kriegsgefangenen, die auf sie eröffnete Menschenjagd überlebten. Die ungemein dichte Dokumentation vermittelt einen Einblick in die, wie es Hannah Arendt nannte, „Banalität des Bösen“ und lässt zugleich erkennen, wie schwierig es ist, mit Aufklärung jene zu erreichen, die am dringendsten erreicht werden müssten.