Frühjahr 1938. Maria, Tochter eines verschuldeten österreichischen Bauern, und Hubert, vor Hitlers Einmarsch illegaler Nazi, danach stramm in der SA, sind verlobt. Sie möchte als Dienstmädchen in die Stadt gehen, um ihr Scherflein dazu beizutragen, die drohende Zwangsversteigerung des elterlichen Hofes abzuwenden. Doch siehe, dank Hitler wird dies unnötig: der lässt nämlich alle Zwangsversteigerungen einstellen, um damit die Landbevölkerung für sich zu gewinnen. Also kann sich Hubert über die Rückkehr „seiner“ Maria ins Dorf freuen. Sie selbst kann allerdings nicht recht glücklich werden: Sie geht ihren Bruder suchen, der gleich nach Österreichs „Heimkehr ins Reich“ verhaftet wurde, anstatt sich an der Seite ihres Hubert anhimmeln zu lassen, der dank der SA in der Dorfhierarchie immer weiter aufsteigt.
„Der deutsche Frühling“, eine weitere Folge der „Alpensaga“, ist nicht angenehmer und runder als die vorausgegangenen. Wahrheit ist immer unbequem und sehr oft schmerzlich. Hier aber wird sie durch und durch erlebt und nicht „aufgetragen“. Alles wird bewusst aus dem Blickwinkel der „Heldin“ Maria, der Tochter eines verschuldeten Bauern, gestaltet. Das Schicksal ihres Bruders, eines engagierten Gegners des Nationalsozialismus, lässt sie ihren Platz auf der Seite der Menschlichkeit finden. In der einfachen Haltung der jungen Frau, die ihre menschliche Verantwortung für ihren Bruder wahrnimmt und gegen den Druck einer angstvollen Umwelt festhält, liegt ein positives Ideal gegen faschistische Entmündigung und Selbstaufgabe. Die beabsichtigte Wirkung ist den Autoren der Sendung Peter Turrini, Dieter Berner und Wilhelm Pevny vollkommen gelungen.