Elizabeth T. Spira

Elizabeth T. Spira
Trostlos auf der Walz // 1988

Erstausstrahlung: 25.3.1987 (ORF/„Alltagsgeschichte“)

Der Film schildert das Leben der Walzler in den 1920er und 1930er Jahren. Damals zogen zehntausende Arbeitslose durch Europa, bettelnd und vagabundierend, auf der Suche nach Arbeit. Allein in Österreich gab es in den 1930er Jahren 600.000 Arbeitslose, tausende Intellektuelle und Handwerker wurden Landstreicher und Tippelbrüder.

Begründung der Jury

Elizabeth T. Spira wendet in ihrer Sendung die Methode der „Oral History“, der erzählten Geschichte, an, versteht es aber geschickt, der Verklärung der trostlosen Vergangenheit bei heutigen Erzählungen durch Dokumentaraufnahmen und einen sparsam eingesetzten Kommentar entgegenzuwirken. „Auf die Walz“ gingen vor allem Männer, nicht weil es fesch war, sondern weil Not, Entbehrungen und Hoffnungslosigkeit und wohl auch etwas Abenteuerlust sie dazu trieben. 600.000 Arbeitslose, davon hunderttausende ausgesteuert und noch zigtausende, die von keiner Statistik aufgezeigt wurden, zeigen, was es mit den Dreißiger Jahren auf sich hatte. Not macht aber auch erfinderisch, einfach um überleben zu können.