Emily Artmann, Katharina Copony

Emily Artmann, Katharina Copony
’der wackelatlas’ – sammeln und jagen mit H. C. Artmann // 2002

Erstausstrahlung: 2.12.2001 (ORF)

Porträt zum 1. Todestag des österreichischen Dichters H.C. Artmann.  Der Wiener Schriftsteller und Übersetzer galt seit seinem 1958 erschienenen Gedichtband „med ana schwoazzn dintn“als einer der genialsten Wort-Spieler der deutschen Sprache. Artmanns Tochter Emily und seine Nichte Katharina Copony haben einen sehr persönlichen Film produziert. Die beiden Absolventinnen der Filmhochschule haben die letzten Wochen in H. C. Artmanns Leben in Bild und Ton festgehalten und ihm Fragen zu seinem Leben und zur Literatur gestellt. H. C. Artmann: „Wenn mir eine Kunst gelingt bin ich froh …, man kann nicht sagen, Kunst ist das, was gefällt – das meiste was gefällt, ist keine Kunst …“ Das Sprachliche gibt der Dokumentation ihren Puls vom Einstieg bis zum Epilog. H.C. Artmann in seiner Wohnung in Wien, im Herbst 2000 – heiser schon, ein wenig zitternd, aber bei intaktem Witz und in guter Gesprächslaune.

Begründung der Jury

Die Sendung ist ein sehr persönliches, feinfühliges, langsam in Szene gesetztes Porträt des im achtzigsten Lebensjahr verstorbenen Dichters H. C. Artmann. In neun Kapiteln, mit jeweils drei Begriffen betitelt, erzählen Emily Artmann und Katharina Copony (verdichtend, dichterisch) von einem, der das verdichtete Erzählen so weit getrieben hat. Hans Carl Artmann: beim Wort genommen. Die Dokumentation ist in hervorragender Weise geeignet, sein vielfältiges Werk FernseherInnen nahe zu bringen. Artmann, der als genialster Wortspieler deutscher Sprache bezeichnet wird, erweist sich als hervorragender Interpret seiner eigenen Arbeit, die über die Zeit hinweg Bestand haben wird.