Helene Maimann // 2019

Helene Maimann // 2019
Axel-Corti-Preis

Die Historikerin, die über die österreichische Exilpolitik in Großbritannien 1938-1945 dissertierte, hat an den Universitäten Wien und Salzburg gelehrt und gearbeitet und hatte anfangs eine wissenschaftliche Karriere vor sich. In den 1980er Jahren war sie führend an der Gestaltung der großen Arbeiterkulturausstellungen beteiligt: „Mit uns zieht die neue Zeit“ (1918-1934); „Die Kälte des Februar“ (1934-1938), „Der Zug der Zeit“ (Zeitgeschichte 1945-1985) und „Die ersten hundert Jahre. Österreichische Sozialdemokratie 1888-1988“. Nicht nur die Orte waren ungewöhnlich: eine Straßenbahnremise, ein Eisenbahnzug, einer der Gasometer in Wien, sondern auch die multimediale Gestaltung. Nach einer langjährigen Tätigkeit für die Ludwig-Boltzmann-Gesellschaft begann Maimann beim Radio zu arbeiten, das sie selbst als „großen Lehrmeister“ bezeichnet. Schließlich hat sie sich gegen die akademische Karriere entschieden, hat ihre Habilitation aufgegeben und sich fortan wieder ganz der Bildung und der Vermittlung gewidmet. Seit 2008 arbeitet Helene Maimann als Filmemacherin und Autorin

Begründung der Jury

Helene Maimann steht für zeitgeschichtliche Bildung und sie steht auch für die „applied history“, also die „angewandte Geschichte“, für alle Medien: Publikation, Ausstellung, Radio, Dokumentarfilm und sie ist seit mehr als 30 Jahren in allen diesen Branchen der Vermittlung von Wissen an Öffentlichkeit tätig. Für ihr Wirken wurde Helene Maimann mehrfach ausgezeichnet: mit dem Dr.-Karl-Renner-Publizistikpreis, dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst der Republik Österreich und dem Käthe-Leichter-Staatspreis für Frauenforschung, Geschlechterforschung und Gleichstellung der Arbeitswelt. Den Fernsehpreis für Erwachsenenbildung hat sie 2001 erhalten, gemeinsam mit Paul Lendvai für die Dokumentation „Kreisky – Licht und Schatten einer Ära“.