Ein Südtiroler Dorf in den 1930er Jahren: Der italienische Faschismus versucht, die Südtiroler zu italianisieren. Hoch oben am Berg stehen zwei Bauernhöfe, die Familie Tschurtschenthaler und die Familie Oberhollenzer. Der Ertrag beider Höfe ist schlecht, die Steuern steigen. Hermann, der Hoferbe, erhofft sich die Rettung vom Deutschen Reich. 1939 optiert die Familie Tschurtschentaler für das Deutsche Reich. Sie verlassen ihren Hof und ziehen, den Versprechungen der Nazis folgend, nach Böhmen, wo sie einen großen Hof erhalten. Aber der Altbauer stirbt an Heimweh. Hermann muss erfahren, dass der Knecht, den man ihm zugewiesen hatte, eigentlich der Besitzer des Hofes ist.
Der beeindruckende zweiteilige Spielfilm „Verkaufte Heimat“ ist eine Erzählung über die Option in Südtirol, die ohne ideologische Parteinahmen auskommt. Fast 90 Prozent der Südtiroler entschloss sich damals zur „Umsiedlung“. Eine Geschichte über ein jahrzehntelang verdrängtes Geschehen, am Beispiel von zwei Südtiroler Familien, die mit filmkünstlerischen Mitteln einem großen Publikum so nahegebracht wurde, dass indirekt auch die aktuelle Problematik von Heimatverlust und Flüchtlingen, Diskriminierung, Spracherhaltung und Identität deutlich wurde.