Kurt Brazda, Rudolf Gelbard

Kurt Brazda, Rudolf Gelbard
Der Mann auf dem Balkon: Rudolf Gelbard // 2009

Erstausstrahlung: 26.3.2008 (ORF)

Rudolf Gelbard, KZ-Überlebender und Zeitzeuge, Jahrgang 1930, gehört zu jenen österreichischen Persönlichkeiten, die ihrem Land nach 1945 zu einem Gewissen verhalfen. Als eines von wenigen Kindern hat Gelbard das Konzentrationslager Theresienstadt überlebt. Unermüdlich war und ist Gelbard im Aufzeigen und Bekämpfen von braunem Gedankengut. Der Dokumentarfilm führt nicht nur an die Schauplätze seiner Kindheit in Wien, sondern begleitet Rudolf Gelbard auch auf einer Fahrt nach Terezin/Theresienstadt.

Begründung der Jury

Im Mittelpunkt der Dokumentation steht Rudolf Gelbard. Er wurde als Überlebender von Theresienstadt zum Zeitzeugen und Homo Politicus. Die glückliche Kindheit des 1930 Geborenen wurde mit dem sogenannten „Anschluss“ innerhalb von Stunden in ihr Gegenteil verkehrt. Als eines von wenigen Kindern hat Gelbard das Konzentrationslager Theresienstadt überlebt und kann daher aus erster Hand Zeugnis für die Gräueltaten des Dritten Reichs ablegen. Rudolf Gelbard versteht es, mit seinen präzisen Schilderungen das Publikum zu informieren, zu fesseln und zum Nachdenken anzuregen. Dem wird die formal anspruchsvolle Gestaltung der Dokumentation voll gerecht. In der Dokumentation fällt der Satz „das Überleben ist eine Verpflichtung“. Rudolf Gelbard hat dieser Verpflichtung in mehrfacher Weise entsprochen.