Maria Magdalena Koller

Maria Magdalena Koller
Kommando Zwangsarbeit // 2000

Erstausstrahlung: 9.6.1999 (ORF/„Brennpunkt“)

Dokumentation über das Schicksal ukrainischer, polnischer, tschechischer und französischer Zwangsarbeiter in den ehemaligen Hermann-Göring-Werken in Linz. Anhand von teilweise bisher noch nie gezeigten Archivmaterials wird die Zwangsrekrutierung, der Transport ins Dritte Reich und der Alltag des Arbeitseinsatzes von ehemaligen ZwangsarbeiterInnen geschildert, werden die persönlichen Erlebnisse von Zeitzeugen dokumentiert. Hintergrund der Dokumentation sind die nach wie vor ausgebliebenen Entschädigungen für ehemalige Zwangsarbeiter, sei es durch die Republik Österreich oder die Voest selbst. Immerhin wurden mehr als eine halbe Million Menschen in Österreich während des Krieges zur Zwangsarbeit gezwungen, rund 100.000 davon sind noch am Leben. Sie fordern Entschädigung für ihre erbrachten Leistungen.

Begründung der Jury

Die Sendung erhellt den Hintergrund für aktuelle Diskussionen über die Entschädigung von ZwangsarbeiterInnen und ist auf diese Weise sowohl historische Information als auch aktuelle politische Bildung. An Einzelbeispielen werden die größeren Zusammenhänge und Dimensionen deutlich. Rüstungsproduktion war ohne „Fremdarbeiter“ nicht möglich und für das NS-Regime waren Fremdarbeiter nicht gleich Fremdarbeiter. Sie wurden nach ihrer Herkunft unterschiedlich behandelt. Ganz unten in der Hierarchie standen die Sowjetbürger, die gemeinsam mit den Polen zwei Drittel der ausländischen Arbeitskräfte stellten.