Matthias Habich, Josef Hader, Nikolaus Leytner, Franziska Walser
Ein halbes Leben // 2010
Manuela Grabowski wird vergewaltigt und mit einem dumpfen Gegenstand erschlagen aufgefunden. Ihr Vater Peter Grabowski kann sich mit ihrem Tod nicht abfinden – und noch weniger mit der Tatsache, dass der Täter trotz massiver Spuren nie ermittelt werden konnte. Ein halbes Leben lang gibt er die Suche nicht auf, fahndet und recherchiert – zum Großteil auf eigene Faust. Aber erst als sich nach gut zwanzig Jahren die DNA-Analyse in der Gerichtsmedizin durchzusetzen beginnt, eröffnet sich für ihn eine neue Perspektive. Der Mörder Ulrich Lenz hat sich mittlerweile ein neues, unauffällig normales Leben aufgebaut und ist selbst Vater einer Tochter geworden. Er hat den Drang endlich zu gestehen und gleichzeitig große Angst, seine Tochter im Stich zu lassen.
Begründung der Jury
Der Film „Ein halbes Leben“ erzählt die tragische Geschichte einer schicksalhaften Verbundenheit zweier Männer und wechselt beständig die Perspektiven. Der eine Mann ist Vater eines ermordeten 20-jährigen Vergewaltigungsopfers, der andere der Täter. Einmal steht die stumme Hilflosigkeit, das stille Leid der Eltern des Opfers im Zentrum, dann ist es der Lustmörder, der gebrochen durchs Leben schleicht. Es ist ein Film voller Zwischentöne, ein ruhiges Drama um Schuld und Sühne. „Ein halbes Leben“ ist ungemein packend erzählt, emotional und dabei auch intellektuell und großartig gespielt.