Michael Kehlmann

Michael Kehlmann
Hiob // 1979

Erstausstrahlung: 2.4./5.4./9.4.1978 (ORF)

Mendel Singer, ein frommer, gottesfürchtiger Jude, wird jäh durch eine Kette harter Schicksalsschläge aus der Bedeutungslosigkeit seiner Existenz gerissen. Gläubig und demütig nimmt er Unglück für Unglück als Prüfung Gottes hin: Die Geburt eines schwachsinnigen und epileptischen Sohnes, die Einberufung seines ältesten Sohnes zum Militär, die Flucht des zweiten nach Amerika, dass seine einzige Tochter sich mit Kosaken einlässt und schließlich die fluchtartige Auswanderung der Familie nach Amerika, wo neue Schicksalsschläge auf ihn warten.

Begründung der Jury

Michael Kehlmann sagt, der Film komme einem Roman näher als eine Bühnenfassung, das Kunstmittel Film kann sich – wie der·Roman – einer epischen Erzählweise bedienen. Kehlmann hatte mit der Joseph Roth-Verfilmung des Romanes „Radetzkymarsch“ Welterfolg. Nun schuf er eine bewegende und textgetreue Adaption von Roths Roman „Hiob“, einer Geschichte über das Schicksal einer jüdische Familie zwischen Osteuropa und Amerika Anfang des 20. Jahrhunderts. Um dem zeitlichen und örtlichen Ausmaß der Geschichte gerecht zu werden, verfilmte er den Roman als Dreiteiler für das Fernsehen. „Hiob“ ist eine detailgetreue und kluge Literaturverfilmung.