Paul Lendvai, Helene Maimann

Paul Lendvai, Helene Maimann
Kreisky – Licht und Schatten einer Ära // 2001

Erstausstrahlung: 28.7.2000 (ORF)

Wer war Bruno Kreisky? Was blieb nach seinem Tod vom Mythos des „Sonnenkönigs“ und des „Journalistenkanzlers“? Was war das Geheimnis seiner beispiellosen Wahlerfolge? Wie sieht man heute rückblickend in Österreich und in der Welt den Menschen, den Politiker und den Staatsmann? Kreisky war sechs Jahre Staatssekretär und sieben Jahre Außenminister, nach der Wende 1970 dreizehn Jahre Bundeskanzler, zuerst einer Minderheitsregierung und dann einer sozialdemokratischen Alleinregierung. Kein österreichischer Politiker hat das Bild der Zweiten Republik so lange und so stark geprägt wie Bruno Kreisky, sowohl in der Innenpolitik wie auch auf dem internationalen Parkett. In dieser Dokumentation kommen Freunde wie Gegner zu Wort und sprechen über die Widersprüche in Kreiskys persönlichem und politischem Leben. Exklusivinterviews mit dem israelischen Spitzenpolitiker Shimon Peres, mit dem Publizisten Uri Avneri, dem Präsidenten von Ägypten, Hosni Mubarak, und dem libyschen Revolutionsführer Muammar al Gaddafi zeigen, dass Kreisky von Jerusalem bis Kairo und Tripolis bis heute hohes Ansehen genießt.

Begründung der Jury

Es handelt sich um eine politische Dokumentation, die mit dem Attribut außergewöhnlich zu bezeichnen ist. Das gilt für ihren informativ und repräsentativ ausgewählten Inhalt ebenso wie für die Art der Gestaltung, einschließlich Bildsprache, Schnitt und der eben nicht als bloßen Hintergrund eingesetzten Musik. Die Dokumentation „Kreisky – Licht und Schatten einer Ära“ bringt mit Bruno Kreisky einen Politiker auch mit persönlichen Facetten näher, der Österreich so geprägt und positioniert hat, wie kein anderer in der Zweiten Republik – national und international – und ist damit ein Beitrag zur Zeitgeschichte.