Radovan Grahovac, Matija Serdar
Projekt Jugoslawien // 2012
20 Jahre nach dem Zerfall Jugoslawiens haben Radovan Grahovac und Matija Serdar im Sommer 2011 das ehemalige Jugoslawien bereist und dabei in 7 Städten Station gemacht, in denen es zu Zeiten der sozialistisch föderativen Republik durch die gezielte Ansiedlung von Industriebetrieben wirtschaftlich besonders gut lief. In ihren Dokumentationen verweben sie persönliche Schicksale mit den Schicksalen der Städte. So ermöglichen sie einen ganz anderen, ungewöhnlichen Blick auf den aktuellen Zustand dieses mittlerweile in seine Teilrepubliken zerfallenen südlichen Nachbarlandes.
Begründung der Jury
„Projekt Jugoslawien“ besteht aus insgesamt fünf Abenden, von denen jeder einem Thema gewidmet ist. Jeder Abend beginnt mit einer von Radovan Grahovac und Matija Serdar gestalteten halbstündigen Dokumentation. In dieser werden die Lebensumstände von Menschen in den Mittelpunkt gestellt, die in jenen Städten leben, die im ehemaligen Jugoslawien die wichtigsten Industriehochburgen waren. Anschließend diskutieren der Publizist und Historiker Peter Huemer und der Mediengestalter und Regisseur Radovan Grahovac mit zwei Gästen die Themen und richten dabei den Blick nicht nur zurück, sondern auch in die Zukunft. Genau dieses Format – Dokumentation und anschließende Diskussion – war ein gewichtiger Grund für die Jurymitglieder, diese Produktion auszuzeichnen.