Trautl Brandstaller // 2008

Trautl Brandstaller // 2008
Axel-Corti-Preis

Trautl Brandstaller wurde 1939 in Wien geboren. Nach der Matura 1957 studierte sie Französisch und Rechtswissenschaften an der Universität Wien. Von 1963 bis 1964 war sie bei der Nachrichtenagentur „Kathpress“ tätig, 1967 arbeitete sie bei der Wochenzeitschrift „Die Furche“. 1968 übernahm Brandstaller die Leitung der Repräsentanz des Verlages „Styria“ in Wien, die sie bis 1970 innehatte und war bei der Zeitschrift „Neues Forum“ als Journalistin tätig. 1972 arbeitete sie zunächst beim ORF als Redakteurin für das politische Magazin „Querschnitte“, dann wechselte sie bis 1974 in die innenpolitische Redaktion von „profil“. 1975 kehrte sie zum ORF zurück, produzierte zunächst Dokumentationen und übernahm bis 1984 die Leitung des Magazins „Prisma“. Die Sendereihe stellte frauenpolitische Themen und Emanzipation in den Mittelpunkt und war das erste Frauenmagazin im deutschsprachigen Raum. Neben der Leitung war Brandstaller auch regelmäßig Gastgeberin der Diskussionssendung „Club 2“. Ab 1984 war sie für die Produktion verschiedener Dokumentationen zu gesellschaftspolitischen Themen zuständig und leitete von 1986 bis 1992 die ORF-Hauptabteilung „Gesellschaft, Jugend und Familie“. Für die Ö1-Sendereihe „Diagonal − Radio für Zeitgenossen“ führte sie Interviews u. a. mit Simone de Beauvoir und Václav Havel. Derzeit ist sie als freie Publizistin und Buchautorin tätig und veröffentlichte 2007 das Buch „Die neue Macht der Frauen“, in dem sie mit Angela Merkel, Ségolène Royal und Hillary Clinton drei Frauen an der Spitze der Macht porträtiert.

Begründung der Jury

Für ihr umfassendes Werk wird der heuer vergebene Axel-Corti-Preis an Trautl Brandstaller verliehen. Sie steht nicht nur für eine hervorstechende und in mancher Hinsicht bahnbrechende Fernseharbeit, die 1975 im ORF begonnen hat – u. a. für ihr jahrelanges Engagement für feministische Themen im Rahmen ihres Magazins „Prisma“ –, sondern ebenso für Publizistik und Qualitätsjournalismus in Medien wie „Neues Forum“, „profil“ in seinen Anfangsjahren und immer wieder „Die Furche“. Jüngst ist die diesjährige Preisträgerin mit dem Buch „Die neue Macht der Frauen“ und ebenso mit ihrem zivilgesellschaftlichem Engagement für ein neues Wahlrecht hervorgetreten.