Wolfgang Murnberger, Dorothee Schön, Sabine Weber

Wolfgang Murnberger, Dorothee Schön, Sabine Weber
Kästner und der kleine Dienstag // 2018

Erstausstrahlung: 20.12.2017 (ORF)

Die Geschichte beginnt 1929 in Berlin. Gerade hat Schriftsteller Erich Kästner sein erstes Kinderbuch „Emil und die Detektive“ auf den Markt gebracht, das sich in kürzester Zeit zum Bestseller bei seiner jungen Leserschaft entwickelt. Unter seinen Anhängern ist auch der siebenjährige Hans Albrecht Löhr, der Kästner einen glühenden Fanbrief schreibt und den persönlichen Kontakt zu ihm sucht. Kästner ist angetan von der Begeisterung des Jungen und für Hans geht ein Traum in Erfüllung als 1931 „Emil und die Detektive“ verfilmt werden soll und er für die Rolle des „kleinen Dienstag“ besetzt wird. Über die Jahre entwickelt sich eine enge Freundschaft zwischen Kästner und Hans, die durch die Machtergreifung der Nazis auf eine harte Probe gestellt wird. Kästners Bücher werden verboten und öffentlich verbrannt, das Idol wird zur Gefahr für den Jungen und schließlich wird aus Hans ein „Primaner in Uniform“ – für den Pazifisten Kästner fast unerträglich. Um den mittlerweile jugendlichen Hans zu schützen, kündigt er ihm seine Freundschaft auf. Hans will das aber nicht akzeptieren und zitiert aus dem „Fliegenden Klassenzimmer“: „An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern.“

Begründung der Jury

Der Film erzählt die wahre Geschichte zwischen Erich Kästner und Hans Albrecht Löhr. Freundschaft, Loyalität und Aufrichtigkeit stehen im Mittelpunkt dieser Geschichte, die sich mit der Diskrepanz zwischen privaten und öffentlichen Widerstand auseinandersetzt. Dabei werden verschiedene Perspektiven eingenommen und es wird kein moralisches Urteil gefällt, denn wir sind nicht alle zum Helden geboren.